FANLADEN ST.PAULI

…mehr als ein Fanprojekt



Sprecherrats der eingetragenen Fanclubs des FC St. Pauli zu den Ereignissen bei Arminia Hannover

01.03.2007

Pressemitteilung des Sprecherrats der eingetragenen Fanclubs des FC St. Pauli zu den Ereignissen am 25. Februar 2006 beim Oberliga Spiel des FC St. Pauli II bei Arminia Hannover
Am 25. Februar kam es – anlässlich des Oberligaspiels Arminia Hannover gegen St. Pauli II – in Hannover und später auch noch im Hamburg zu einem, in seiner Dimension nicht nachvollziehbaren, Einsatz von Seiten der Polizei, welche der Fanclubsprecherrat weder unkommentiert lassen kann noch will.
Die Ausgangssituation
Das Regionalliga-Spiel bei den Amateuren von Werder Bremen wurde abgesagt. Also entschlossen sich einige St. PaulianerInnen dazu, die 2. Mannschaft in Hannover zu unterstützen. Arminia Hannover ist bereits seit den 80er Jahren ein beliebter Gegner, mit dem man gerne feiert und die gemeinsame Geschichte der beiden Vereine ist stets eine freundschaftliche gewesen.
Etwa 100 St. Pauli Fans machten sich – hier schon unter Aufsicht der Polizei – mit dem Zug vom Hamburger Hauptbahnhof auf den Weg nach Hannover.

Wie beteiligte sowie unbeteiligte Augenzeugen berichten, wurden die St. Pauli Fans nach ihrer Ankunft am Bahnhof in Hannover mit großer Präsenz empfangen. Bei den mitreisenden Fans rief dies großen Unmut hervor. Auch im Nachhinein erscheint das, völlig unverhältnismäßig zahlenmäßige Auftreten der Polizei am Bahnhof als in kleinster Weise nachvollziehbar – schließlich befanden sich die Fans auf dem Weg zu einem Spiel ihres Oberliga Teams gegen einen befreundeten Verein. Scheinbar ohne ersichtlichen Grund wurden sie durch entsprechende Maßnahmen an ihrem ursprünglich geplanten Weg zum Stadion gehindert. Die St. PaulianerInnen wurden etwa eine Stunde am Bahnhof festgehalten, alle Personalien wurden aufgenommen, sie wurden abgefilmt und teilweise durchsucht und Gänge auf die Toilette wurden nur in Begleitung von gleich zwei Beamten gestattet. Dies, obwohl es auf der Zugfahrt nach unseren Berichten zu keinerlei Zwischenfällen unter Beteiligung von St. Pauli Fans gekommen ist.

Im Stadion setzte sich das nicht-nachvollziehbare Verhalten der Ordnungshüter mit dem (letztlich wieder eingestellten) Versuch fort, über polizeiliche Maßnahmen im Stadion eine absolute Fantrennung der befreundeten Anhängergruppen des FC St. Pauli und Arminia Hannover erreichen zu wollen.

Auch auf der Rückfahrt waren zahlreiche St. Pauli Fans mehr als irritiert über die polizeiliche Vorgehensweise. So wurden die St. PaulianerInnen nach einer kleinen Feier bei den Arminen in Polizeibegleitung zum Bahnhof gebracht. Am Bahnhof angekommen, wurden sie erneut daran gehindert, sich dort frei zu bewegen. Auch die Zugfahrt fand unter Polizeibegleitung statt. In Hamburg in Empfang genommen, wurden die St. Paulianer wiederum von der Polizei.

Nach Informationen von Arminia Hannover lag die starke Präsenz der Polizei, sowie deren unverhältnismäßiges Auftreten in entsprechenden Informationen durch die Hamburger Polizei begründet. Wir verurteilen diese Vorgehensweise der Polizei, da dies dazu führt, dass St. Pauli Fans in der öffentlichen Meinung schlecht gemacht und kriminalisiert werden. Auf Seiten vieler Fans wächst zudem der Unmut über eine, sich scheinbar fortgesetzt steigernde, Überdimensioniertheit polizeilicher Einsatzstrategien bei Spielen des FC St. Pauli.

Dieses Vorgehen der Polizei steht in einer Reihe mit weiteren, in ihrer Verhältnismäßigkeit nicht nachvollziehbaren Einsätzen der Hamburger Polizei in den letzten Monaten. St. Pauli Fans sind keine Verbrecher – wir fordern deshalb die Hamburger Polizei dazu auf, deeskalierende Maßnahmen zu ergreifen und diese durch eine angemessene Informationsweitergabe in den Gastgeberstädten der Auswärtsspiele zu unterstützen. Derzeit hat es bedauerlicherweise den Anschein, als würden St. Pauli Fans von Seiten der Polizei hauptsächlich als potentielle Straftäter oder schlicht als Sicherheitsproblem angesehen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Vorfälle am Fanladen St. Pauli nach dem Spiel Rot-Weiß Erfurt am 17.11.2006 von Seiten der Polizei noch nicht angemessen überdacht wurde, was uns erheblichen Anlass zur Sorge gibt.

Sprecherrat der eingetragenen Fanclubs des FC St. Pauli unterstützt vom Fanladen St. Pauli

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