FANLADEN ST.PAULI

…mehr als ein Fanprojekt



Zum Spiel FC St. Pauli gegen den FC Hansa Rostock

24.04.2012

Zunächst einmal möchten wir positiv erwähnen, dass es sowohl im als auch außerhalb des Stadions viele verschiedene Arten des Protests gegen das Kartenverbot gegeben hat, was zeigt, dass es eben nicht den einen richtigen Weg gibt, sondern jeder Fan seine Inhalte in seiner Weise Ausdruck verleihen konnte. Diese Vielfalt ist ein Charakterzug, den sich unsere Fanszene erhalten hat und weiterführen wird.

Nicht Gutheißen können wir dagegen einige Geschehnisse nach dem Spiel. Es hat bekanntlich gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben, welche wir grundsätzlich nicht akzeptieren können.

Nun sind die Vorfälle nach unserem Ermessen absolut keine Einbahnstraße gewesen, wie es in einigen Berichten zuvor dargestellt wurde.

Es ist für uns inakzeptabel, dass in unmittelbarer Nähe zum Fanladen wiederholt die Konfrontation mit der Polizei gesucht wurde und somit nicht nur eigene Fans gefährdet wurden –etwa durch geworfene Gegenstände- sondern weitere Polizei ins Viertel gezogen wurde.

Der Fanladen ist ein geschützter Raum für Fans. Wird er jedoch als Rückzugsraum nach Gewalttaten missbraucht, wird dieser geschützte Raum akut gefährdet. Auch deswegen blieb der Fanladen einige Zeit nach Abpfiff geschlossen.

Wir werden keinerlei Verantwortung von uns weisen, mussten aber am Sonntagnachmittag feststellen, dass neben den St. Pauli Fans viele uns unbekannte Personen auf den Straßen unterwegs waren.

Zur nicht zu erkennenden Strategie der Polizei bleibt zu sagen, dass von der Mehrzahl der Beamten auch nach Ausweisung als Fanladenmitarbeiter/in desinteressiert bis aggressiv uns gegenüber reagiert wurde. Einem Mitarbeiter wurde -trotz Lautsprecherdurchsage sich zu entfernen- der Weg zum Fanladen mehrfach versperrt, ein weiterer Mitarbeiter ist aus unersichtlichem Grund von einem Polizeibeamten geschlagen worden.

Auch gegenüber Anwohnern und aus dem Stadion kommenden Fans wurde sich aggressiv seitens der Polizei verhalten. Bei vereinzelten Festnahmen wurde eine Härte angewendet, die für uns unverhältnismäßig erscheint. Dieses sind ebenfalls Tatsachen, die für uns inakzeptabel sind und die Situation mit Sicherheit nicht beruhigt haben. Unangebrachte Aktionen gingen somit von beiden Seiten aus. Was die Ziele der Konfliktparteien an diesem Tage waren, bleibt für uns unersichtlich.

Völlig außer der Reihe gesellt sich die Nachricht eines Angriffs auf die hsv- Fankneipe „Tankstelle“. Diese Aktion stellt eine Grenzüberschreitung und gleichzeitig einen Tiefpunkt in der Fanszenengeschichte dar. Bei aller Rivalität tritt diese Aktion jeglichen Konsens, sich nicht auf ein solches Niveau zu begeben, mit Füßen. Eventuelle Gegenaktionen werden dann wohl wieder die üblichen Einrichtungen, Lokalitäten und auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesene Fans ausbaden müssen. Alle Beteiligten dieser Aktion müssen sich im Klaren sein, was sie der Fanszene für einen Schaden auf mehreren Ebenen zugefügt haben und sich der Verantwortung für ihr Handeln stellen.

Fanladen St. Pauli im April 2012

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