Mit gewerkschaftlich organisierten Gästen aus Nepal und Kenia, die auf den Baustellen in Katar gearbeitet haben und Einblicke über die dortigen Zustände geben.
Die diesjährige Skandal-WM in Katar ist in aller Munde, selbst in der recht konservativen und unpolitisch auftretenden Welt der internationalen Spitzenverbänden ist dies angekommen und Kritik wird öffentlich geäußert. Die WM steht auf der Arbeit von tausenden aus aller Welt hergeschaffter Arbeitskräfte, vor allem aus Südostasien, deren Arbeitsbedingungen zum Himmel schreiend ungerecht sind. Protest und die Einforderung elementarer Rechte wurden mit brutaler Repression der katarischen Behörden beantwortet. Zwar werden sie auf dem Papier durch internationale Arbeits- und Menschrechte geschützt, aber ihre Durchsetzung ist sehr schwierig.
Die WM in Katar forderte bisher geschätzte 6500 tote Arbeiter:innen auf den Baustellen im Emirat.
Mit internationalen Gästen sollen diese Arbeitsbedingungen, der Widerstand gegen die Ausbeutung und die gewerkschaftliche Arbeit beleuchtet werden. Internationale Gäste repräsentieren verschiedene Organisationen, die in die migrantischen Arbeitskämpfe eingebunden sind.
Diesen Arbeitskämpfen ging die Vergabe von lukrativen Großaufträgen an europäische Unternehmen voraus, die im Wüstensand irren Profit witterten. Glenn Jäger, Autor und Fußballer, hat die internationalen ökonomischen Zusammenhänge und die Unterstützung der Politik bei der Hofierung des Emirats untersucht. Alina Schwermer, Journalistin und Autorin, kann mit ihren Überlegungen über eine Reformierung des Fußballs an die deutliche Kritik und den Protest gegen die WM in Katar anknüpfen. Wie wäre es, statt eines Fußballwunders auf der Knochenarbeit der internationalen Arbeiterklasse zum Vorteil von Großkonzernen und Fürstentümern (wie Katar) ein Futopia anzustreben? Statt des Profits der Investoren, die die Fußballwelt und die Fankultur beherrschen wollen sollten Fans und Vereine nicht eine Wiederaneignung des beautiful game für den Spielspaß aller anstreben?
Gäste:
Binda Pandey, als stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für den nepalesischen Gewerkschaftsdachverband GEFONT – General Federation of Nepalese Trade Unions an den Verhandlungen mit der katarischen Regierung beteiligt, heute Abgeordnete im nepalesischen Parlament für die Communist Party of Nepal (Unified Marxists-Leninists)
Krishna Shrestha, Vertreter des nepalesischen Migrant Workers Network in Katar
Jeevan KC, Mitglied des Migrant Workers Network und health, safety and environmental supervisor auf den Baustellen in Katar
Malcolm Bidali, ehemaliger migrantischer Arbeiter in Katar und Mitgründer von Migrant Defenders, Kenia
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung und der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg in Kooperation mit dem Fanladen des FC St. Pauli und der Braun-Weißen Hilfe.
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Abteilung fördernde Mitglieder des FC St. Pauli (AFM).